Ein Friedensnobelpreis für die EU

13 Okt

Ich kann nicht nachvollziehen, wieso das norweger Kommitee dieses Jahr die EU mit dem Friedensnobelpreis geehrt hat.

Die offizielle Begründung finden Sie hier. Dort schreiben Sie:

The dreadful suffering in World War II demonstrated the need for a new Europe. Over a seventy-year period, Germany and France had fought three wars. Today war between Germany and France is unthinkable. This shows how, through well-aimed efforts and by building up mutual confidence, historical enemies can become close partners.

Das ist natürlich richtig, aber der Beitrag der EU, bzw. der Vorgänjgerinstitutionen, zu diesem Thema waren vor allem ökonomische Integration.

Für die nächsten 40 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Frieden in Europa aber anders gesichert, unter anderem durch die NATO und amerikanische Truppen, die alle einem gemeinsamen Feind gegenüberstanden. Vor diesem Hintergrund könnte man genau so gut auch die NATO mit einem Friedensnobelpreis beehren. Das, das würden sicher die meisten Beobachter ähnlich sehen, wäre aber lachhaft. Ein Militärbündnis und der Friedensnobelpreis?

Also es dann auf europäischem Boden nach den Zeiten des Kalten Krieges wieder Krieg gab, in Jugoslawien, da war der Beitrag der EU zu diesem Thema auch überschaubar; es wurde dipomatisch die Situation so lange eskalieren lassen, bis es schließlich wieder zu einem NATO-Einsatz kam.

Wenn man dazu die ganzen anderen Probleme der EU sieht, ihr zwiegespaltenes Verhältnis zur Demokratie beispielsweise, oder die Überregulierungen, die aus Brüssel kommen, so frage ich mich ernsthaft, ob dieser Nobelpreis so eine gute Idee ist. Für mich sieht das aus wie der schriftlich geäußerte Beitrittswunsch Norwegens in die EU.

Das Argument für den Nobelpreis finden Sie unter anderem hier.

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